In den letzten Jahren wurde Mobilitätstraining immer beliebter, da sich immer mehr Sportler und Fitnessbegeisterte der Bedeutung von Flexibilität und Bewegungsumfang für die Verringerung des Verletzungsrisikos und die Verbesserung der Gesamtleistung bewusst wurden. Es gibt jedoch immer noch viele Mythen rund um das Mobilitätstraining, und es kann schwierig sein, zu bestimmen, wo Sie anfangen oder worauf Sie den größten Teil Ihrer Aufmerksamkeit richten sollten. Dr. Till Sukopp ist ein deutscher Sportwissenschaftler und Autor, der sich auf Mobilitätstraining und funktionelle Bewegung spezialisiert hat. In diesem Beitrag werden wir mit Dr. Sukopps Hilfe die Wahrheit über Mobilitätstraining untersuchen.
Laut Dr. Sukopp geht es beim Mobilitätstraining nicht nur um Dehnung und Flexibilität; vielmehr geht es um die Steigerung funktioneller Bewegungsmuster und des Körperbewusstseins. Dehnung und Flexibilität sind zwei Komponenten des Mobilitätstrainings. Es reicht nicht aus, nur die Zehen berühren oder einen Spagat machen zu können; Vielmehr müssen Sie die Fähigkeit entwickeln, sich durch Ihren gesamten Bewegungsbereich zu bewegen und dabei Kontrolle und Stabilität zu bewahren.
Dr. Sukopp ist der Meinung, dass Mobilitätsübungen ein integraler Bestandteil jedes Trainingsprogramms sein sollten, unabhängig von der Sportart oder dem Fitnessgrad, in dem der Athlet antritt. Sportler können ihre Leistung steigern und ihr Verletzungsrisiko senken, indem sie mehr Wert darauf legen ihre Mobilität und die Qualität ihrer Bewegungen.
Dr. Sukopp betont jedoch auch, wie wichtig es ist, das Mobilitätstraining eines Athleten an seine individuellen Anforderungen und Ziele anzupassen. Da es keine universell anwendbare Methode für das Mobilitätstraining gibt, sollten Sportler mit einem erfahrenen Coach oder Trainer zusammenarbeiten, um ein auf ihre individuellen Anforderungen und Ziele zugeschnittenes Programm zu erstellen.
Darüber hinaus entlarvt Dr. Sukopp einige weit verbreitete Mythen über das Mobilitätstraining. Zum Beispiel fügt er hinzu, dass statisches Dehnen, was bedeutet, eine Dehnung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, nicht immer die effektivste Technik ist, um den Bewegungsumfang zu verbessern. Wenn es darum geht, die Bewegungsqualität und den funktionellen Bewegungsbereich zu verbessern, kann dynamisches Dehnen, auch bekannt als Durchlaufen eines Bewegungsbereichs unter Beibehaltung der Kontrolle, erfolgreicher sein.
Darüber hinaus betont er die Notwendigkeit, Mobilitätstraining nicht als Ersatz für Krafttraining oder Konditionierung zu verwenden. Damit Athleten ihre Bewegung und ihre sportlichen Ziele unterstützen können, müssen sie neben der Verbesserung ihrer Mobilität auch Kraft und Kondition steigern, was für die Verringerung des Verletzungsrisikos und die Verbesserung der Leistung von entscheidender Bedeutung ist.
Abschließend betont Dr. Sukopp die Bedeutung der Körperwahrnehmung sowie der Propriozeption im Rahmen des Mobilitätstrainings. Die Fähigkeit, die Position und Bewegung des eigenen Körpers wahrzunehmen, wird als Propriozeption bezeichnet und ist sehr wichtig für die Entwicklung von Kontrolle und Stabilität in der Bewegung. Übungen wie Gleichgewichtstraining, Stabilitätsübungen und achtsame Bewegung sind einige der Möglichkeiten, wie Sportler ihre Propriozeption verbessern können.
Mobilitätstraining ist ein wichtiger Bestandteil jedes Trainingsprogramms; dennoch sollte das Training individualisiert und an die besonderen Anforderungen und Ziele des Athleten angepasst werden. Sportler können ihre Leistung steigern und gleichzeitig ihr Verletzungsrisiko senken, wenn sie auf die Qualität ihrer Bewegungen sowie auf ihre Körperwahrnehmung und Propriozeption achten. Mobilitätstraining sollte nicht als Ersatz für Krafttraining oder Konditionstraining verwendet werden, und statisches Dehnen ist nicht unbedingt die effektivste Technik zur Entwicklung der Mobilität. Die Wahrheit über Mobilitätstraining ist, dass es eine komplexe Strategie ist, die eine Kombination aus Übungen, Strategien und Individualisierung beinhaltet, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, wie Dr. Sukopp bewiesen hat.